Unteruhldingen


Am 19. April 2012 hat Anne-Marie Märki ihren Vater Paul Märki zu einem Ausflug eingeladen, zum rekonstruierten Pfahlbaudorf in Unteruhldingen am Bodensee in Deutschland. Die wunderschönen Fotos auf dieser Webseite hat Anne-Marie gemacht.

     Nach dem Abschluss von archäologischen Ausgrabungen von Pfahlbauten im Bodensee wurde 1922 mit dem Bau des Pfahlbaudorfes Unteruhldingen begonnen, das bis 2010 von 10 Millionen Personen besucht worden ist. Anne-Marie und Paul sind also nicht die ersten, die sich für die Pfahlbauer interessieren.

 

Wir nähern uns dem Schiffsteg von Unteruhldingen.

 

 

 

Das rekonstruierte Pfahlbaudorf.

 

 

 

Das Schiff Überlingen legt an in Unteruhldingen.

 

 

 

Paul und ein unbekannter Pfahlbauer begrüssen sich. Nicht Hand-zu-Hand, sondern Hand-zu-Pfahl. Dies zeigt ein Klick auf das Bild.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Besucherinnen und Besucher werden laufend in Gruppen aufgeteilt und zu einem Rundgang begleitet.

 

 

 

Die Gruppenleiterin begrüsst ihre Gruppe.

 

 

 

 

 

Holz - Holz.

 

 

 

Schilf für die Dächer.

 

 

 

Die Gruppe geht weiter.

 

 

 

Misteln, bereits ein Heilmittel der Pfahlbauer?

 

 

 

Die Begleiterin unserer Gruppe denkt vermutlich: "Lieber Herr Märki, die Pfahlbauer standen nicht so schräg da wie Sie, sondern gerade, aufrecht, so wie die Pfähle."

 

 

 

Nun erzähle ich der Begleiterin:

"Ich bin halt nicht mehr der Jüngste. Dafür kann ich Ihnen eine alte Geschichte erzählen von der ersten Pfahlbausiedlung, die in Europa entdeckt worden ist. Dass dies die Pfahlbauten in der Schweiz waren, nämlich in der Rorenhaab in Obermeilen, das konnten Sie in der Literatur nachlesen. Dort lasen Sie auch, dass Ferdinand Keller diese Entdeckung gemacht habe - doch das stimmt nicht.

 

Im Winter 1854 war der Pegel des Zürichsees auf einem historisch tiefen Stand. Lehrer Johannes Aeppli beobachtete in der Rorenhaab in Obermeilen im Seegrund regelmässig angeordnete Pfähle und fand zudem von Menschenhand bearbeitete Fundstücke. Er meldete dies Ferdinand Keller, dem Präsidenten der 1832 gegründeten Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. Ferdinand Keller machte die Funde in der internationalen Fachliteratur bekannt und galt seither als Entdecker der Pfahlbauten in Europa.

 

 

 

Als Gemeindeingenieur von Meilen (1960-1972) beantragte ich dem Gemeinderat, einer damals projektierten neuen Strasse den Namen Johannes-Aeppli-Strasse zu geben. "Wer war denn Johannes Aeppli?" wurde gefragt. Und die Gemeinderäte lauschten gespannt meinen geschichtlichen Informationen. Der Bauvorstand meinte aber, das kurze Verbindungssträsschen zwischen Kühgasse und Pfannenstielstrasse sei für Johannes Aeppli viel zu unbedeutend. Und ein anderer Gemeinderat, ein prominentes Vorstandsmitglied in der Wachtvereinigung Obermeilen betonte: "Den Strassennamen Johannes-Aeppli-Strasse sparen wir auf für einen wirklich bedeutenden Strassenzug in der Gemeinde Meilen." Einstimmig beschloss hiemit die Behörde, die neue Strasse Stelzenstrasse zu nennen. Nach dem Lokalnamen "in der Stelzen" und nicht nach dem Meilemer Lokalhistoriker Jakob Stelzer.

 

So gab es halt keine Johannes-Aeppli-Strasse in Meilen! Ich dachte, wenn einmal ein wirklich bedeutender Strassenzug in der Gemeinde gebaut werden sollte, würde vermutlich kein Behördenmitglied mehr an Johannes Aeppli denken. Er wurde zwar in einer Glasvitrine im ersten Stock des alten Sekundarschulhauses neben Pfahlbaufunden aus der Rorenhaab genannt, doch diese Vitrine besteht seit einigen Jahren nicht mehr."

 

Dies alles erzählte ich der freundlichen Frau in Unteruhldingen. Doch ich habe mich getäuscht! Nach dem Besuch von Unteruhldingen forschte ich nach, was sich seit meiner Gemeindeingenieur-Zeit ereignet hatte. Freudig überrascht stellte ich fest:

 

 

 

Im Heimatbuch von Meilen, 1982, Seiten 53-58, schrieb Lehrer Arnold Altorfer einen Artikel: "Übergabe einer Gedenktafel zur Erinnerung an Johannes Aeppli, den Entdecker der ersten Pfahlbauten in Obermeilen".

 

Am 25. März 2004 eröffnete die Zürcher Baudirektorin Dorothée Fierz im Ortsmuseum Meilen die Ausstellung "150 Jahre Pfahlbauforschung - Vom Pfahlbaufieber zur Seeufersiedlung".

 

Und es gibt seit kurzem - welch eine Überraschung für mich - sogar eine Johannes-Aeppli-Strasse in Obermeilen, welche die Seidengasse mit dem Schulweg verbindet. Sie ist zwar nur 100 m lang und nicht 300 Meter wie die Stelzenstrasse. Sie führt jedoch am Schulhaus vorbei, in dem Johannes Aeppli wohl unterrichtet hatte.

 

 

 

Was bedeutete diese Verzierung den Pfahlbauern?

 

 

 

Und dieser Kreisbogen?

 

 

 

Dieses Ornament gefällt mir.

 

 

 

Paul denkt zurück an die Pfahlbauten in der Rorenhaab.

 

 

 

Die Barockkirche Birnau, nordwestlich von Unteruhldingen.

 

 

 

 

 

Eine Stunde später sind Leonie und Jonas zu uns gestossen.
Anne-Marie freut sich und lacht.

 

 

 

Anne-Marie freut sich und lacht auch noch auf dem zweiten Bild.

 

 

 

Jonas ist erschöpft von der Prüfung vom Vormittag.

 

 

 

Leonie fordert ihn zum Kampf heraus.

 

 

 

Erschöpft und zufrieden.

 

 

 

Leonie mag auch ihren Grossvater Paul.

 

 

 

Eine bodenlose Pfahlbauergasse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pfähle aus zwei verschiedenen Kulturepochen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein versunkener Einbaum. Alter: Nicht 3000, sondern nur 30 Jahre.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Paul ist müde, er hat viel gesehen.

 

 

 

Paul, Jonas und Leonie sind sich einig: In dieser Richtung gehts zum Schiffsteg. Anne-Marie korrigiert: Gerade in die andere Richtung müssen wir gehen. Anne-Marie hatte recht!

 

 

Unser Schiff kommt.

 

Das Schiff fährt in den offenen Bodensee hinaus.

 

 

 

Am Horizont braut sich ein Gewitter zusammen. Kommt der vom Wetterbericht vorausgesagte Regen?

 

 

Anne-Marie und Paul fahren allein nach Konstanz zurück. Leonie und Jonas bleiben bis zum Abschluss ihres Studiums in Deutschland.

 

 

 

Paul

 

 

 

Paul verrenkt sich ein bisschen, damit beide Köpfe gleich hoch sind, zudem öffnet er seine sonst zugekniffenen Augen - und jetzt kann Anne-Marie abdrücken!

 

 

 

Meersburg. Hier waren Anne-Marie und Hanspeter im Herbst 2011 in den Ferien.

 

 

 

 

 

Immer weiter weg vom Deutschen Ufer in Richtung Schweiz.

 

 

 

 

 

Auf Konstanz zu.

 

 

 

 

 

Von links nach rechts: Regenbogen, Fahnen und Anne-Marie. Also ist - weit weg - doch noch Regen gefallen.

 

 

 

Konstanz. Ein Zipfel von Deutschland, der über Rhein und Bodensee hinaus nach Süden in die Schweiz reicht. 

 

 

 

Konstanz, eine bedeutende, geschichtsträchtige Stadt. Ein Bahnhof, der nach meinem schweizerischem Verständnis nicht dazu passt.

 

 

 

Die Reklame passt schon, denn sie ist international.

 

 

 

Kirche, Bahnhofturm oder Moschee?

 

 

 

Es ist 18:50, der Zug wird 19:03 nach Biel fahren. Am Vormittag, beim Ankommen in Konstanz zeigte Anne-Marie erstaunt auf einen Zug: "Schau, hier ein direkter Zug nach Biel!" Und erst jetzt merken wir, dass es eine regelmässige Takt-Verbindung zwischen Biel und Konstanz ist.

     Bis Zürich kommentiert Anne-Marie mein Memoirenkapitel "Publikationen". Sie fragt genau nach dem, was ich jeweils nur angedeutet hatte. Es wird nun ein Folgekapitel geben: "Publikationen: Zwischen den Zeilen gelesen". Anne-Marie und ich haben den Tag mit Leonie und Jonas voll genossen!

 

 


Zurück an den Anfang der Seite


Webseite erstellt durch Paul Märki am 2. 05. 2012. Letzte Revision am 4. 05. 2012.